21.10.2018 18:30 - 21:00

Eröffnung des neuen Kunstraums: Vernissage zur Ausstellung TRANSKULTURALE

Mit der Gruppenausstellung „TRANSKULTURALE – Künstlerische Praxis zwischen China und Deutschland“ eröffnete das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen am 21. Oktober 2018 seinen neuen Kunstraum in der Pirckheimerstraße 36 in Nürnberg.

Zeitgenössischer Kunst aus China oder Kunst, die sich inhaltlich mit China auseinandersetzt, einen dauerhaften Ausstellungsort zu geben, ist das Hauptanliegen des neuen Kunstraums. Neben Einzelausstellungen und thematischen Gruppenausstellungen wird es eine Fachbibliothek und ein jährliches Artist Residency-Programm geben. In der ersten Ausstellung zeigen wir vom 24.10.2018 bis 09.01.2019 Werke von vier Künstlerinnen und Künstlern, die sowohl in ihrer Kunst als auch in ihrem Leben verschiedene Aspekte von Transkulturalität verhandeln.

 

Zur Eröffnung der Ausstellung TRANSKULTURALE – und damit auch zur „Einweihung“ des neuen Kunstraums – fanden zahlreiche neugierige Kunstinteressierte den Weg in die Nürnberger Nordstadt. In ihrer Begrüßungsrede erzählte die Direktorin des Konfuzius-Instituts Yan Xu-Lackner, dass ihr die Kunst schon lange am Herzen liegt: Bereits während ihrer Studentenzeit in Berlin knüpfte sie Kontakte mit zeitgenössischen chinesischen Künstlern, und während der 12 Jahre, die es das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen mittlerweile gibt, initiierte sie zahlreiche Ausstellungen. Eigene Kunsträume für das Institut, mit denen man der hiesigen Kulturlandschaft auch moderne Strömungen aus China vermitteln kann, waren ihr schon lange ein Wunsch. Umso stolzer sei sie nun, dass das Nürnberger Konfuzius-Institut als einziges Institut weltweit eigene Galerieräume – einen Kunstraum als Ort der Begegnung und des Kulturaustausches – eröffnen konnte. Diesen zu realisieren, dafür war Nora Gantert, Kunstbereichsleiterin des Instituts, hauptverantwortlich. Als Kuratorin der Ausstellung führte sie am Abend auch in diese ein und ging dabei auf Transkulturalität als wissenschaftliche Theorie und als praktische Verflechtung westlicher und östlicher Sichtweisen durch die Werke der vier ausgestellten Künstler*innen ein:

Alice Dittmar lebt und arbeitet in Beijing, Berlin und Perth. Nach vielen Aufenthalten in China ist besonders das chinesische Reispapier als fester Bestandteil ihrer Kunst geblieben. Gleichzeitig setzt sie sich auch theoretisch stark mit Transkulturalität auseinander.

He Xiangyu ist ein aufstrebender Repräsentant der zeitgenössischen Konzeptkunst, er lebt und arbeitet in Berlin und Beijing. In seiner ausgestellten Arbeit „Lemon Pickers“ nimmt er Bezug auf einen konkreten historischen Moment, als im 19. Jh. Tausende Chinesen nach Nordamerika gingen und dort am Bau der Eisenbahn und auf Zitronenfeldern arbeiteten, und schafft auf dieser Basis ein gesellschaftskritisches Werk, das sowohl für die historische Begebenheit als auch für die heutige Zeit Relevanz besitzt.

Echo Ho ist in China geboren, lebt und arbeitet aber seit vielen Jahren in Köln. Ihre künstlerische Praxis umfasst Zeichnung und Malerei, Video und Performance, die Auseinandersetzung mit Musik und Sound ist eines ihrer Hauptbetätigungsfelder. Ihre Arbeit „Seed Garden“ befasst sich mit einem der einflussreichsten Lehrbücher für klassische chinesische Malerei aus dem 17. Jh.: „Der Senfkorngarten“.

Stefanie Schweiger reist als Fotografin viel und lebt immer wieder für längere Zeit in China. Ihr Fotobuch „Chicken are not naked“ erschien 2017 im Distanz Verlag und zeigt die dokumentarische Fotoserie, in der Schweiger neun zeitgenössischen Künstler*innen in China fotografisch sehr nahe kam. Im Kunstraum werden Fotos von drei Personen aus ihrem Buch präsentiert: die Choreografin Gao Yanjinzi, der renommierte Künstler Li Binyuan und die Dichterin Zhai Yongming.

Bis zum 9. Januar 2019 ist die Ausstellung immer mittwochs bis samstags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Termine für Führungen durch die Ausstellung sowie eine Diskussionsrunde zum Thema Transkulturalität kann man hier nachlesen.

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