26.09.2015 18:00 - 00:00

Mondlicht – Konzert und Lesung zum Mondfest

Den Tag der Konfuzius-Institute nahm das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen zum Anlass, das chinesische Mondfest am 26. September 2015 mit einem Abend mit Musik und Gedichten rund um den Mond und den Nachthimmel zu feiern.

Das Mondfest, auch Mittherbstfest genannt, ist das zweitwichtigste traditionelle Fest in China. Der Mond steht zu diesem Termin in einer Position, die ihn der Erde besonders nah bringt und somit ungewöhnlich voll und rund erscheinen lässt. Zu diesem Anlass im Kreis der Familie den Vollmond zu betrachten gehört zu den ältesten Traditionen der chinesischen Kultur.

Doch nicht nur die Kultur, auch die Kunst lässt sich seit Jahrtausenden vom Mond inspirieren. Zur Feier des Mondfests wurde eine breite Mischung aus bekannten und unbekannten Klaviermelodien und eindrucksvollen und berührenden Gedichten über den Mond und den Nachthimmel dargeboten. In ihrer Begrüßungsrede im Wassersaal der Orangerie in Erlangen erzählte Dr. Yan Xu-Lackner, Direktorin des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen, die bekannteste Legende zur Entstehung des Mondfests: „Es gab eine Zeit, als zehn Sonnen am Himmel standen, und die Ernten mager ausfielen. Der mutige Bogenschütze Hou Yi stieg auf einen hohen Berg und schoss neun Sonnen vom Himmel. Als Lohn bekam er von der Himmelsgöttin Xi He ein Unsterblichkeitselixier. Aus Versehen nahm es seine Frau Chang'e zu sich und stieg zum Mond empor, wo sie noch heute in einem Palast lebt."

Passend zum Mittherbstfest erhielt jeder Besucher zu Beginn eine Chrysantheme als Gastgeschenk. Die rund 120 Gäste konnten sich dann in der wunderschönen Atmosphäre des Wassersaals ganz den gefühlvollen Klängen der jungen taiwanesischen Pianistin Eva Yulin Shen hingeben, die unter anderen bekannte chinesische Melodien wie „Silver Clouds Chasing the Moon" und „The Moon Represents My Heart", aber auch westliche Stücke von Frédéric Chopin und Claude Debussy zum Besten gab. Zwischen den Musikstücken wurde der Erdtrabant in besinnlichen und emotionalen Gedichten in chinesischer und deutscher Sprache gefeiert: die zwei Erlanger Studenten Siwei Huang und Max Kruse trugen unter anderem Verse von Li Bai, Du Fu und Joseph von Eichendorff vor und brachten damit das Publikum zum Träumen.

Nach den eindrucksvollen Darbietungen konnten die Besucher noch einen Genuss für den Gaumen erleben: neben Tee und chinesischem Reiswein konnten verschiedene Varianten des traditionellen chinesischen Mondkuchens probiert werden. Die Gäste konnten sich somit gestärkt auf den Heimweg begeben, auf dem sie der Vollmond am Himmel schützend begleitete.

Gefördert durch: